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Frauen 1 – Pflichtsieg, aber Spass macht das nicht

In den letzten Jahren bin ich zahlreiche Male in den Eselriet gefahren. Als Trainer von Kids oder Frauen, als Leiter oder aber einfach als Zuschauer. Ich komme gerne hierher. Hier trifft man junge Bekannte und alte Freunde. Und wie ich feststellen durfte, auch Durchhaltewillen.

Wie fast immer hole ich mir als erste Handlung mal einen Kaffee und geniesse den „Geruch von Fussball“. „Entschuldigen sie, sie sind Trainer von Zürich City? – Warum spielt eine so starke Mannschaft in der 4. Liga, das ist doch Blödsinn?“. Die Frage galt offensichtlich mir, aber ich war ja auch angeschrieben…

Zur Klärung aller Anwesenden an der Theke, gab ich zur Antwort, dass ich nicht der Trainer bin, aber genau gleicher Meinung und wir gerne in der 2. Liga eingestiegen wären. Nur weil wir talentierte Spielerinnen haben, gibt’s keine Sonderbehandlung vom Verband und jeder muss mal klein anfangen. „Jaja, de Verband,…  ähmm ja also…  ähhmm guete Match“ und das wars.

Es ist wirklich kompliziert, wir schiessen 18 Tore, spielen zu Null und hatten den grössten Spass, weil sich unsere Spielerinnen selbst gefoult haben und Fabi „il muro“ mit dem letzten Tor mittels Penalty, fein säuberlich ins linke Kreuz versenkte.

Ein Spiel mit 18 Toren Unterschied macht keinem Spass. Klar stellt man sich die Frage, wie man reagieren könnte. Bei den Kids kommt es oft vor, dass der übermächtige Gegner weniger Spieler einsetzt. Dass liebe Leser, geht bei den Frauen -GAR NICHT- und kommt einer Beleidigung nahe. Aber ich bin definitiv für die Kids-Variante.

Durchhaltewillen gab es auf beiden Seiten…

City mit grossem Drang zum Tor und 11 von 18 Toren in der 2. Halbzeit…

Effretikon mit harter Defensivarbeit und die Parade des Tages gehört heute auch ihnen…

Unglaublich beeindruckend war heute die Leistung des Trainers von Effretikon. Er ist wohl der Inbegriff für Durchhaltewillen und für mich heute „the Man of the Match“. Ungefähr so wie sein Team, hat er es durchgezogen und seinen Job bis zur letzten Minute erledigt. Nach dem 0:17 rief er auf das Feld: „Chömmed, mir mached no eini für de Geburtstag vo de ….“.

In Gedanken habe ich mich verabschiedet und bin nach Seuzach gefahren. Da findet heute das CS Kids Festival statt und unsere jüngsten Ladies spielen gegen E-Jungs. Die Gedanken noch in Effretikon, die Augen schon in Seuzach, fand ich mich wieder bei der Kaffeetheke und habe einfach den Tag nochmals angefangen…

Sportliche Woche und bis bald wieder

Daniel Kneubühl        Leiter Juniorinnen     Zürich City S.C.